Sommer 2019. An den deutschen Flughäfen ist Hochbetrieb, tausende Leute sind startbereit für ihren Jahresurlaub. Plötzlich wird es laut. Sprechchöre, Pfeifen und Trommeln schallen durch die Hallen.
„30 Euro, Stuttgart-Berlin – wo bleibt die Steuer auf Kerosin!“ „Attacke, Attacke – Fliegen ist kacke“ „Ab in die Züge statt Kurzstreckenflüge!“
Die Fridays for Future Aktivisten demonstrieren erstmals auf Flughäfen gegen das umweltschädliche Fliegen. Bis dahin hat Greta Thunberg mit ihrer Bewegung bereits viel bewirkt und die Menschen aufgerüttelt, sich für eine nachhaltigere Welt einzusetzen. Jetzt aber geht es ins Mark und Bein der Deutschen – auf ihren Urlaub, für den sie so hart gearbeitet haben, sollen sie verzichten?
Uns kamen Zweifel, ob das der richtige Weg ist. Wenn jeder Einzelne sich ändern soll, ist es dann sinnvoll, mit Schuld, Scham und Verboten zu kommen? Bewirkt diese Strategie nicht eher, dass die Menschen sich abwenden in dem Gefühl, als Einzelner ja doch nichts ausrichten zu können? Flugscham ist eines der neuen Wörter, die es seit kurzem in den Duden geschafft haben, aber es gibt auch Fleischscham, Klimascham und alle haben eines gemeinsam: man hat ein schlechtes Gewissen, verändert aber sein Verhalten nicht dauerhaft und verlagert es ins Heimliche.
Foto: @vinnikava via Twenty20
Das ist der Beginn von Treepoint. Die Idee dahinter ist, dass sehr wohl jeder Einzelne etwas für mehr Nachhaltigkeit tun kann, nämlich über den Konsum. Jeder Mensch konsumiert, kauft ein. Durch globale Lieferketten hat der Konsum tatsächlich einen noch viel größeren Einfluss auf den Schutz der Umwelt UND bessere Arbeitsbedingungen, als verteuerte Flüge je hätten. Die Philosophie dahinter ist, dass jeder Mensch sich für das nachhaltigere Produkt entscheiden würde, hätte er nur das Wissen darüber und wäre der Preis nicht deutlich höher.
Der Unterschied zu gängigen Geschäftsmodellen im Bereich Nachhaltigkeit ist, dass wir nicht „schlechtes“, also umweltschädigendes Verhalten kompensieren, sondern „gutes“ Verhalten, beispielsweise durch den Kauf eines nachhaltigen Produktes, belohnen wollen. Dafür möchten wir, dass die Treepoints in einem Kundenkonto gesammelt und in Baumpflanzungen und Projekte bei Dir vor Ort eingelöst werden können.
Bis es soweit ist, bauen wir erstmal Treepoint weiter für Dich aus mit neuen Produkten und Informationen zu den Herstellern. Uns ist wichtig, möglichst viele Menschen zu erreichen und Produkte zu bewerten, die nicht typisch „Öko“ sind. Wenn wir zusammen es schaffen, dass Produkte mit vielen Treepoints mehr gekauft werden als Produkte mit wenig oder keinen Treepoints, dann werden die Hersteller reagieren und nachbessern. Und somit kann doch jeder Einzelne vom Sofa aus etwas tun, um diese Welt ein wenig besser zu machen.
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